Vor fast genau einem Jahr im Oktober 2017 eröffnete Microsoft in München einen neuen Bürokomplex, der aktuell als eine der modernsten und innovativsten Bürolandschaften in Deutschland gehandelt wird. Hier findet man Open Office, Desk Sharing, Clean Desk Policy, aber auch Arbeitsort- und Arbeitszeitflexibilität. Neben allem Jubeln sollte man jedoch genau hinschauen und den Prozess der „Dekonstruktion“ einleiten.
Martin Winterkorn, vom Handelsblatt als „ethischer Kompass für Deutschland“ bezeichnet, wird mittlerweile vor allem mit einer Schummelsoftware in Verbindung gebracht, die der Umwelt, dem Konzern und Deutschland geschadet hat. Grund genug, über einen symbolischen Schadensersatz durch den ehemaligen VW-Vorstandsvorsitzenden nachzudenken.
Die jüngsten „Enthüllungen“ zur Belegschaftsstruktur deutscher Unternehmen sollten eigentlich nicht überraschen. Sie sind Teil der Veränderung unserer Arbeitswelt, aber offenbar nicht hinreichend bekannt. Deshalb brauchen wir mehr Transparenz und als erstes ein bessere Personalberichterstattung, wie sie auch der HCR10 fordert.
Nichts Schöneres kann es im medialen Blätterwald geben, als Daten einer internen Mitarbeiterbefragung zu veröffentlichen – allerdings nur, wenn sie einen wichtigen Arbeitgeber betreffen und als schlechte Nachricht darstellbar sind. Genau dieses „und“ scheint laut manager magazin bei SAP gegeben zu sein. Nur: Wie passt das zusammen? Was ist letztlich richtig? Also: Fragen über Fragen!
Die Deutsche Bahn will ihren Mitarbeitern mit rosa Brillen Kundenfreundlichkeit beibringen. Diese „rosa Personalentwicklung“ wirkt angesichts der fundamentalen Probleme der Deutschen Bahn grotesk, ist aber letztlich symptomatisch für genau diese fundamentalen Probleme und damit ein Zwangseintrag in den Reiseführer „Per Anhalter durch die Arbeitswelt“.
Jetzt ist es geschehen. Eines der größten deutschen Unternehmen führt eine Frauenquote ein. Auch wenn die Gründe für diesen Schritt der Deutschen Telekom offen bleiben, nimmt der Reiseführer „Per Anhalter durch die Arbeitswelt“ klar dazu Stellung und warnt davor, diesen Schritt zu kopieren.
Manchmal hält die Arbeitswelt selbst für hartgesottene Berichterstatter Einiges an Überraschungen bereit: Da kämpft der einstige deutsche Nobelkonzern Daimler nicht nur mit der Gefahr roter Zahlen. Nein, er mutiert auch zum Dracula und will Blut von Bewerbern – natürlich nicht zum Trinken, sondern um es zu analysieren. Doch der Reiseführer „Per Anhalter durch die Arbeitswelt“ denkt natürlich noch einen Schritt weiter.
Es war ein fatales Jahr für die Motorsportabteilung von Mercedes: Nachdem vier angestrebte Titel nicht gewonnen werden konnten, jetzt auch noch ein zweiter Prozess vor Gericht, der nicht das von Mercedes gewünschte Ergebnis brachte. Und das, obwohl sich Mercedes in diesem Jahr voll dem totalen Darwinismus verschrieben hatte – interpretiert als „nur der stärkste gewinnt”.
Im Zusammenhang mit der Doping-Affaire um die Radsport-Mannschaft der Telekom hört man immer wieder die Sätze “Das hätten wir uns nie vorstellen können!” und “Wie kann denn nur so etwas passieren?”. Dabei fällt es leicht, entrüstet auf einige Sportler zu zeigen. Nur: Macht man es sich dabei nicht zu einfach? Und vor allem: Was sagt der Reiseführer “Per Anhalter durch die Arbeitswelt” zu diesem Thema?
Der Anhalter findet drei Zeitungsartikel. Einer trägt die Überschrift „Die Ritterlichen“ und prognostiziert die neue Moral in der Chefetage. Der zweite berichtet von den 480 Mio. € Kartellstrafe gegen ThyssenKrupp. Im dritten erfahren wir, dass selbst Vizechefs (allerdings von Goldmann Sachs) inzwischen ein Gehalt von 53 Mio. kassieren. Interessante Überlegungen tun sich auf…